Die bayerische Kultur (Altbayern) hat eine lange und vorherrschende Tradition des katholischen Glaubens. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (Joseph Alois Ratzinger) wurde im oberbayerischen Marktl am Inn geboren und war Kardinal-Erzbischof von München und Freising. Ansonsten sind die kulturell fränkischen und schwäbischen Regionen des modernen Freistaates Bayern historisch vielfältiger in der Religiosität, sowohl mit katholischen als auch protestantischen Traditionen. 1925 waren 70,0% der bayerischen Bevölkerung katholisch, 28,8% protestantisch, 0,7% jüdisch und 0,5% wurden in andere religiöse Kategorien eingeg.: 0,5% waren katholisch. [44] Die Bayern betonen gemeinhin den Stolz auf ihre Traditionen. Traditionelle Trachten, die kollektiv als Tracht bekannt sind, werden zu besonderen Anlässen getragen und beinhalten in Altbayern Lederhosen für Männer und Dirndl für Frauen. Jahrhundertealte Volksmusik wird aufgeführt. Der Maibaum oder Maibaum (der im Mittelalter als Geschäftsverzeichnis der Gemeinde diente, als Figuren auf dem Pol die Gewerke des Dorfes darstellten) und die Dudelsäcke der Oberpfalz zeugen von den alten keltischen und germanischen Überresten des kulturellen Erbes der Region. Es gibt viele traditionelle bayerische Sportdisziplinen, z.B. die Aperschnalzen, wettkampforientiertes Peitschenhiebe. Die Bayern haben oft eine eigene nationale Identität betont und sich als “Bayern” zuerst, “Deutsche” als Zweite betrachtet. [21] Dieses Gefühl begann bei den Bayern stärker zu werden, als das Königreich Bayern dem protestantisch-preußisch dominierten Deutschen Reich beitrat, während die bayerischen Nationalisten Bayern als Katholik und eigenständigen Staat behalten wollten.
Heute akzeptieren die meisten Bayern, abgesehen von der Bayerischen Minderheit, dass Bayern zu Deutschland gehört. [22] Eine weitere Überlegung ist, dass die Bayern unterschiedliche kulturelle Identitäten pflegen: Franken im Norden, das ostfränkisches Deutsch spricht; Bayerisches Schwabenim Westen, schwäbisches Deutsch; und Altbayern (sogenanntes “Altbayern”, die Regionen, die vor den Ankäufen durch den Wiener Kongress das “historische”, fünfeckige Bayern bilden, sprechen derzeit die Bezirke Oberpfalz, Nieder- und Oberbayern. In München war der altbayerische Dialekt weit verbreitet, heute wird dort überwiegend Hochdeutsch gesprochen. Durch die Ausweisung deutschsprachiger Personen aus Osteuropa hat Bayern zudem eine große Bevölkerung, die traditionell nicht bayerisch war. Insbesondere die aus der benachbarten Tschechoslowakei vertriebenen Sudetendeutschen gelten als der “vierte Stamm” der Bayern. Maximilian IV. Joseph (von Zweibrücken), dem neuen Kurfürsten, gelang ein schwieriges Erbe. Obwohl seine eigenen Sympathien und die seines allmächtigen Ministers Maximilian von Montgelas, wenn überhaupt, Französisch und nicht Österreicher waren, der Zustand der bayerischen Finanzen und die Tatsache, dass die bayerischen Truppen zerstreut und desorganisiert waren, brachte ihn hilflos in die Hände Österreichs; Am 2. Dezember 1800 waren die bayerischen Arme an der österreichischen Niederlage in Hohenlinden beteiligt, und Moreau besetzte münchen erneut.
Durch den Vertrag von Lunéville (9. Februar 1801) verlor Bayern die Pfalz und die Herzogtümer Zweibrücken und Jülich. Angesichts der kaum verschleierten Ambitionen und Intrigen des österreichischen Hofes glaubte Montgelas nun, dass die Interessen Bayerns in einem offenen Bündnis mit der Französischen Republik lägen; es gelang ihm, die Widerstände Von Maximilian Joseph zu überwinden; und am 24. August wurde in Paris ein separater Friedens- und Bündnisvertrag mit Frankreich unterzeichnet. Weitere Informationen über Land und Menschen gibt es vom Haus der Bayerischen Geschichte.